Es ist dunkel auf der Bühne, das Publikum wartet gespannt. Plötzlich erhellt ein Spot eine meterhohe Leinwand. Peter Pan, keck mit grünem Hut und rotem Halstuch, schleicht zur Melodie des rosaroten Panthers über die Bühne, die vom Achtklässler Lukas Förster auf dem Saxophon gespielt wird. Hinter ihm bewegt sich Pans Schatten synchron zu ihm, bis diesem die Lust vergeht und er ein Eigenleben entwickelt. Der Schatten zeigt Pan einen Vogel und winkt dem Publikum fröhlich zu, bevor er von der Bühne verschwindet.
Pan, gespielt von Noah Kümpel und Finnegan Schulz, sucht fortan nach seinem Schatten und seine Auftritte werden nicht nur von den begeisterten Zwischenrufen der Kinder im Publikum, sondern leitmotivisch auch von Franziska Cremer mit einer immer gleichen Melodie auf der Querflöte begleitet. Das Schauspiel hat mit den Jahren der Musical-AG nun wahrhaftig echte Qualität aufgebaut.
Die Indianer und die verwunschenen Kinder des Nimmerlands (Leitung Frau Thielen) wirken pfiffig und klug, die Feen und die Meerjungfrauen (Leitung Frau Evertz) zickig und melancholisch. Die Piraten, die gegen Pan zu Felde ziehen wollen, entwickeln sich mit ihrer tumben, aber zugleich unberechenbaren Art zu den Publikumslieblingen und die Internatskinder, die von Pan ins Nimmerland eingeladen werden, erregen mit ihrer liebenswert unschuldigen Art Mitleid im Publikum (Leitung Frau Ewald).
Zwischen den schönen Darbietungen der Schauspieler stellen die furiosen Tänze der Tanz-AG von Frau Vossel wie immer eine Augenweide dar. Komplexe Tanzchoreographien, strahlende und bewegungsfreudige große und kleine Tänzerinnen und Tänzer reißen das Publikum mit. In diesem Jahr hat der musikalische Bereich daher eine große Vielfalt und Varianz: Ein Kinderchor der 5. Klassen unter der Leitung von Herrn Dr. Ferber („Pirat“/ „What shall wie do“), Sologesänge aktueller Popsongs („All of me“/ „Say somthing“ gesungen von Susan Kanjo und Elena Grüneboom, 9a), Chorgesang („I’m only human“/ „Stitches“), Soloinstrumentalisten (u.a. Griegs „Die Morgenstimmung“ von Philipp Rogaczewski am Flügel) und eine Musikband („Lostboy“) sorgen durch Lehrer Arne Kirschner für Livemusik, die Tänze vom Tonband reichen von Punkrock („I hate everything about you“) über Disneymusik („Unter dem Meer“) bis hin zu Hiphop (Q1-Kurs tanzt „Downtown“).
Als nicht minder vielseitig und liebevoll kreativ erwiesen sich Bühnenbild und Requisite, die in bewährter Besetzung der Kunst-AG von Frau Strang erstellt wurden. Ein Schiff aus Holz mit Kanonenkugeln und Krähennest wurde gebaut, aus Pappmaché entstand ein Marterpfahl und aus Textilien Tipis. Die Meerjungfrauen in engen Flossensuits wurden auf dekorierten Skateboards auf die Szenen gerollt und glitten somit fürs Auge dahin wie auf Wellen.
Rund 230 Schülerinnen und Schüler waren in diesem Jahr wieder aktiv am Schulmusical beteiligt, viele davon sind schon im dritten, vierten oder fünften Jahr dabei. Somit wachsen sie jedes Jahr im Musical mit und über sich hinaus, denn ebenso wie im Kampf ums Nimmerland erfordert es Mut, Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit, sich in einem solchen Projekt zu engagieren. Fähigkeiten, die unsere Jugend von heute sicher noch gut fürs Leben gebrauchen können wird. Wir freuen uns schon auf das nächste Projekt mit euch!