Warum noch erinnern? Diese Frage haben sich die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen der Stadt Euskirchen bei der Vorbereitung für die Gedenkfeier anlässlich der Reichspogromnacht gestellt. Ihre Antworten haben die jungen Menschen am Freitag, 8. November, im Alten Casino vorgestellt.
Nachdem die Schulleiterin der Kaplan-Kellermann-Realschule, Karin Bossant, die Veranstaltung mit einer eindringlichen Mahnung eröffnet hatte, richtete auch Bürgermeister Sacha Reichelt einige Worte an die rund 140 Gäste.
Während die Schulleiterin betonte, dass die Schrecken der Vergangenheit niemals vergessen werden dürfen, um zu verhindern, dass sie sich jemals wiederholen, so richtete der Bürgermeister den Blick auch durchaus auf die Gegenwart und mahnte daran, dass es eine große Gefahr berge, wenn der Begriff der Wahrheit zur Interpretation freigegeben werde.
Im Anschluss traten Gruppen von Kaplan-Kellerman-Realschule, Emil-Fischer-Gymnasium, Geschwister-Graf-Gesamtschule und Marienschule auf, um die Gedanken der Schülerinnen und Schüler auf die Bühne zu bringen. Dabei wurden Gedichte rezitiert, Gedanken vorgetragen und mehrere Musikstücke von Klassik bis Pop gespielt.
Herr Baack vom Emil-Fischer-Gymnasium spielte, eingerahmt von informativen Vorträgen aus dem Musikkurs Q2 von Frau Rodriguez, zwei Klavierstücke, die von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ diffamiert worden waren, sowie eine beeindruckende Eigenkomposition auf dem Klavier. Der Zusatzkurs Geschichte Q2 von Herrn Schocke präsentierte fünf künstlerisch gestaltete Stelen, die zusammen mit den Stelen der Schülerinnen und Schülern der anderen weiterführenden Schulen auf der Bühne positioniert wurden.
Nolden/Schocke