Am 8. Januar war die halbe Klasse 5a sehr aufgeregt, denn bereits vor den Weihnachtsferien gab es die Ankündigung, dass nach den Ferien in der Zukunftsstunde Insekten probiert werden, genauer gesagt getrocknete Mehlwürmer.
In der Zukunftsstunde sind die jeweiligen 5. Klassen in zwei Gruppen geteilt, eine beschäftigt sich mit dem „Wohnen in der Zukunft“ und die andere mit der „Ernährung in der Zukunft“. In der 5a beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Ernährungsgruppe zunächst mit Superfood und später mit möglichen Lebensmitteln, die bei wachsender Weltbevölkerung gegen mögliche Hungerkrisen in der Zukunft helfen können. Zu diesen Lebensmitteln zählen Insekten, die zwar in anderen Kulturen zu den Nahrungsmitteln gehören, aber in unserem Kulturkreis eben nicht als Lebensmittel angesehen werden und bei vielen Menschen Ekelgefühle hervorrufen.
In der Stunde am vergangenen Mittwoch brachte Herr Masuhr getrocknete Mehlwürmer mit, die erst seit Juni 2021 als eine von vier Insektenarten in Deutschland als Lebensmittel zugelassen sind und im Ganzen gegessen werden. In der ersten Runde sollten die Schülerinnen und Schüler die Mehlwürmer pur probieren. Natürlich wurde niemand gezwungen, aber fast alle haben sich direkt getraut und reingebissen; die wenigen, die sich nicht direkt getraut haben, haben Mehlwürmer mitgenommen, weil sie noch überlegt und es nicht komplett ausgeschlossen haben. Viele waren überrascht, dass die Würmer beim Zubeißen richtig knackig waren und einen starken Crunch hatten. Das Geschmacksurteil lag zwischen gerösteten Kürbiskernen und Brotkruste, nur der Nachgeschmack wurde von manchen bemängelt.
In der zweiten Runde gab es auch noch Brötchen mit Nuss-Nugat-Creme, auf die nach Belieben Mehlwürmer gestreut werden durften. Manche haben nun auf die Proteinquelle verzichtet und andere haben relativ viele Mehlwürmer auf ihre Nuss-Nugat-Creme gestreut.
Ein paar Insekten sind übrig geblieben und wurden im Nachhinein verschiedenen anderen Schülerinnen und Schülern höherer Jahrgänge sowie einigen Lehrkräften angeboten. So haben ein paar Paten, Herr Vossel, Frau Otto und ein paar andere ebenfalls probiert. Es war aber auffällig, dass die Fünftklässler unbefangener und mutiger waren, da bei den anderen Gruppen wesentlich mehr Ekel und Ablehnungen gegen das Snackangebot zu erkennen waren.
Vermutlich war dies eine Zukunftsstunde, die vielen Schülerinnen und Schülern der Lerngruppe im Gedächtnis bleibt, da das Essen von Insekten eben noch nichts Alltägliches ist. Aber wer weiß, was uns die Zukunft noch bringt, schließlich gibt es heutzutage bereits Müsliriegel, Gebäck und Knabberzeug, worin beispielsweise pulverisierte Insekten verarbeitet sind.
Fabian Masuhr