An sich ist es am Emil seit vielen Jahren gelebte Tradition, dass die Jahrgangsstufe 5 unmittelbar nach Schuljahresbeginn gemeinsam für drei Tage an die Steinbachtalsperre fährt, damit die Kinder der neuen Klassen sich außerhalb des direkten schulischen Umfeldes besser kennenlernen können. Weit gefehlt aber für die Jahrgangsstufe 5 des Jahres 2020, weil im vorigen Jahr – aus natürlich leider nachvollziehbaren Gründen – die bestehenden Corona-Regelungen solche Vorhaben unmöglich machten.

Umso größer war die Freude, als die aktuellen, gerade geltenden Corona-Regelungen erstmals wieder – unter bestimmten Spielregeln – Klassenfahrten zuließen. Flugs wurde deshalb innerhalb ganz weniger Tage – wer weiß im Moment schon, wie lange solche Fahrten zulässig bleiben und wie lange uns der Wettergott für Outdoor-Aktivitäten noch wohlgesonnen ist – eine Klassenfahrt geplant, mit den Schülern und Eltern abgestimmt, von der Schulleitung genehmigt und alle notwendigen Vorbereitungen und Buchungen einschließlich aller notwendigen Einkäufe für die Selbstverpflegung getätigt.

Und schon ging’s montagmorgens (13.09.2021) los mit dem Reisebus an den Rursee, in das NabeDi-Gruppenhaus in Simmerath-Woffelsbach (NabeDi = „Natur bewegt Dich“). Das Selbstversorger-Haus liegt im Nationalpark Eifel direkt am Rursee mit einem wunderschönen Blick auf den See. Nach der Ankunft am Rursee wurde von den Kindern – was macht schon mehr Spaß als ein Picknick – vor der Unterkunft gemeinsam ein mitgebrachtes 2. Frühstück eingenommen und danach das Gelände mit seinen Möglichkeiten, u.a. Tischtennisplatten und Basketballplatz, erkundet, immer in Begleitung unseres Klassenmaskottchens Moustique, einem unserem Französischbuch entsprungenen kleinen Hund. Nach dem anschließenden Beziehen der Zimmer und Betten und dem Auspacken der Koffer wurde der ganze Nachmittag mit diversen Gruppenspielen auf der Wiese am Ufer des Rursees verbracht. Dann gab es – schon der kulinarische Höhepunkt der Reise – am Abend von extra dafür freundlicherweise angereisten Klassen-Eltern hervorragend à la bonne heure zubereitete Spagetti Bolognese und von einer anderen Mutter zubereitete leckere Desserts.

Abgeschlossen wurde der erste lange Tag zu frühnächtlicher Stunde mit einer durchaus unheimlichen Wanderung durch den nächtlichen Wald. Auch wenn alle Kinder mit Stirn- und Taschenlampen ausgerüstet waren, wer weiß schon, was und wem man so im Schattenwurf der Bäume begegnet ….

Der Dienstag begann bereits um 7.30 Uhr mit Frühsport, Frau Otto ist schließlich auch Sportlehrerin. Parallel dazu wurde von einigen Kindern – wir erinnern uns: Selbstversorgerhaus – zusammen mit Frau Hort das Frühstück für alle vorbereitet. Nach einer Einführung der Kinder in Funktionsweise und Handhabung von GPS-Geräten auf der Wiese am Haus, wurde der Mittag dann für eine GPS-Rallye durch Woffelsbach in mehreren Teams genutzt. Am Nachmittag wurde die Bogenschießwiese von Woffelsbach vom bogensportbegeisterten Teil der Klasse auf extra schon zu Hause gebauten Bögen zu entsprechenden Schießübungen genutzt.

Als Abendessen gab es am 2. Tag dann – die überwiegende Mehrheit wollte gern ein weiteres Mal im Bereich der italienischen Spezialitäten bleiben – Pizza mit Belag nach Wunsch – dieses Mal allerdings nicht selbst zubereitet, sondern von einer örtlichen Pizzeria heiß geliefert. Im Anschluss wurde dann gemeinsam einige Runden Werwolf gespielt, bevor alle ganz ermattet von der vielen Bewegung in der spätsommerlichen Sonne ins Bett fielen.

Den Mittwoch begannen einige bereits mit einem Frühstart, waren die Bewohner des ersten Zimmers doch bereits um 6.00 Uhr aufgestanden und hatten sofort ihre Koffer gepackt. Auch wenn die Zimmer bis 9.00 Uhr geräumt sein mussten, blieb doch noch Zeit für ein gemeinsames Frühstück, bevor alles aufgeräumt, die Küche gemeinsam geputzt und der Bus beladen werden musste. Nach der Rückfahrt nach Euskirchen wartete schließlich in der Schule Frau Jutta Pilger, die Schulsozialarbeiterin, auf uns, um in der Sporthalle verschiedene kooperative Spiele mit den Kindern zu spielen. Die Fahrt endete sodann mit der feierlichen Verleihung von Urkunden für die Bewohner des ruhigsten, des ordentlichsten, des pünktlichsten und des sportlichsten Zimmers auf unserer Klassenfahrt.

Fazit der 3 Tage: Schon eine kurze Reise in die Eifel reicht, um eine vor einem Jahr mehr oder weniger zufällig in einer neuen Klasse zusammengekommene Gruppe von Kindern zusammenzuschweißen und sie mit einer tollen Erinnerung an ihre erste Klassenfahrt wieder nach Hause zu entlassen. Wir sind jetzt die einmalige 6a! (Ann-Christin Hort)