“Das große Tor von Kiew” gehört in das Gesamtwerk der “Bilder einer Ausstellung”, die Modest Moussorgsky 1874 für Soloklavier komponiert hatte. Die zehn Klavierkompositionen waren dem verstorbenen Maler und Architekten Viktor Hartmann gewidmet, der ein enger Freund Moussorgskys war. Erst 1881, nach dem Tod Moussorgskys, wurden die “Bilder einer Ausstellung” der Öffentlichkeit präsentiert. Vor genau 100 Jahren setzte der französische Komponist Maurice Ravel das ursprüngliche Werk für Klavier als Orchesterfassung um.
Wohl kaum jemand hätte jemals gedacht, dass das zehnte Bild unter der Perspektive des aktuellen Geschehens plötzlich “anders” gehört wird. Ein (Ton) kunstwerk wird immer durch die geistige Situation in einer ständig sich verändernden Zeit wahrgenommen. Der Interpretationsprozess, die
Analyse eines Kunstwerks ist somit fortwährend, andauernd, ewig. Mit diesen Aspekten setzten sich die Schüler der Klassen 6, 9 und der Oberstufe auseinander. (Frau Rodriguez)